Unsere Schule trägt seit dem Jahr 2000 den Namen Arthur Kießlings. Aber wer war Arthur Kießling?
Nach Recherchen in Schilderungen ehemaliger Schüler von ihm erfuhren wir folgendes:
Arthur Kießling wurde am 31. Oktober 1881 in Schönbach bei Löbau geboren. Nach abgeschlossenem Studium auf dem Landständischen Seminar zu Bautzen trat er 1902 als Hilfslehrer in Königsbrück seinen Dienst an. 3 Jahre später wurde er als ständiger Lehrer angestellt.
1914, als der 1. Weltkrieg über Deutschland hereinbrach, meldete sich Arthur Kießling mit 33 Jahren sofort als Freiwilliger. Bis 1919 stand er im Wehrdienst und kehrte als Vizefeldwebel, geschmückt mit dem Eisernen Kreuz II und anderen Auszeichnungen, an seine Volksschule in Königsbrück zurück.
1932 wurde Arthur Kießling in Anerkennung seiner Dienste der Titel „Oberlehrer“ verliehen. Zu Beginn der 30er Jahre baute er die Volksbücherei auf und leitete diese.
Am 04. April 1942 feierte Arthur Kießling sein 40 jähriges Dienstjubiläum.
Am 01.10.1945 wurde er Direktor an der Königsbrücker Grundschule, 1947 bat er altershalber um Ablösung als Direktor.
Ab 1945 wirkte er auch als Stadtrat für Bauwesen in Königsbrück. Durch persönlichen Einsatz rettete er Königsbrücker Kulturgut aus dem Schloss. Dieses diente der Roten Armee als Lazarett. Wertvolle Gemälde und Bestände der Bibliothek konnten so vor dem Verfall bewahrt bleiben.
Bis 1951 erteilte er Unterricht und schied als 70 jähriger, nach 50 Jahren Lehrertätigkeit aus dem Schuldienst aus. Seine Lehrertätigkeit wird von ehemaligen Schülern mit verständnisvoll, einer klaren Haltung, Gewissenhaftigkeit, guter Unterrichtsvorbereitung und Einfühlungsvermögen beschrieben. Er erschloss den Schülern die Heimat innerhalb und bei Wanderungen auch außerhalb der Schule.
Seine Freizeit widmete er der Heimat. Der große Heimatfreund bewanderte und kennzeichnete die Wanderwege persönlich. Im Verkehrsverein war er ein tatkräftiger Mitarbeiter. Vor allem das Tiefental hatte es ihm angetan.
1956 starb Arthur Kießling und wurde in Dresden beerdigt.
In ehrendem Gedenken folgten bis in die heutige Zeit verschiedene Aktivitäten seiner ehemaligen Schüler und Kollegen. Im Tiefental, wo sich Arthur Kießling besonders gern aufhielt, wurde eine Steinbank aufgestellt. Seine Schüler gaben ein Keramikportrait von ihm in Auftrag. Ein Schüler zeichnete ausdrucksstark seinen ehemaligen Lehrer und verfasste dazu ein Gedicht. Alle Arbeiten wurden der Schule übergeben.
Nach Auflösen der Grabstelle von Arthur Kießling holten Freunde den Grabstein nach Königsbrück auf den Friedhof, an dem bis heute bei Klassentreffen Blumen niedergelegt werden.